In der DDR sind in 40-jähriger Friedenszeit mehr Häuser als im
Krieg zerstört worden, einfach durch völlige Vernachlässigung.
Ein Grundstück an der Georg-Schumann-Str. ( Ausfallstraße nach Halle, B 6 ) im Frühjahr 1990. Der Mann
auf dem Plakat ist übrigens der Herr Ebeling, damals Pfarrer an der Thomaskirche. Wer heute mit der
Partei "Die Linken" (also die alte SED) sympathisiert, sollte daran denken, daß Häuser wie das
folgende zwar nicht im Parteiprogramm vorkommt, sich aber zwangsläufig aus den angestrebten
Besitzverhältnissen ergeben. ( Blücherstraße / Ecke Christian-Ferkel-Straße früher und heute ).
Wie durch ein Wunder hatte die Universitätskirche am Augustusplatz den Bombenhagel
des Krieges unbeschädigt überlebt. Ein großes Verbrechen der Kommunisten war ihre Sprengung 1968.
Walter Ulbricht wollte ja, daß seine Geburtsstadt Leipzig dereinst "Walter-Ulbricht-Stadt Leipzig"
heißen sollte. Da war kein Platz für eine Kirche im Zentrum. Dort steht heute ( aber
nicht mehr morgen! ) das Seminargebäude der Universität. Zur Erinnerung an diese Kulturschande
hat man an dieser Stelle die symbolische Fassade aus Stahl errichtet.