FÜR WEN, DU GUTES DEUTSCHES VOLK ...
Für Wen, du gutes deutsches
Volk
Behängt man dich mit Waffen?
Für Wen läßt
du von Weib und Kind
Und Herd hinweg dich raffen?
Für
Fürsten- und für Adelsbrut,
Und fürs Geschmeiß
der Pfaffen.
War's nicht genug, ihr Sklavenjoch
Mit
stillem Sinn zu tragen?
Für sie im Schweiß des
Angesichts
Mit Fronen dich zu plagen?
Für ihre Geißel
sollst du nun
Auch Blut und Leben wagen?
Sie nennen's Streit fürs
Vaterland,
In welchen sie dich treiben.
O Volk, wie lange wirst
du blind
Beim Spiel der Gaukler bleiben?
Sie selber sind das
Vaterland,
Und wollen gern bekleiben. 1
Was ging uns Frankreichs Wesen an,
Die
wir in Deutschland wohnen?
Es mochte dort nun ein Bourbon, 2
Ein
Ohnehose 3
thronen.
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1bekleiben - fortdauern, anwurzeln, sich fest machen
2Bourbonen - die franz. Könige bis zur Französischen Revolution
3Ohnehosen - frz. Sansculotten, die Revolutionäre, die keine Kniebundhosen wie der Adel, sondern lange Hosen trugen.